Photodynamische Therapie bei aktinischer Keratose – Hautkrebsvorstufe mit Licht behandeln

Die aktinische Keratose ist eine chronische, durch UV-Licht hervorgerufene Erkrankung, die unbehandelt zu weißem Hautkrebs (Plattenepithelkarzinom) führen kann. In unserer Hautarztpraxis in Kassel wenden wir die Photodynamische Therapie (PDT) an, um die aktinische Keratose ohne Operation behandeln zu können. Die Therapie eignet sich besonders gut für größere Flächen im Gesicht, im Bereich der Kopfhaut, am Dekolleté sowie an den Unterarmen und Handrücken. Bei dem speziellen Verfahren wird die Haut mit Licht in unterschiedlichen Wellenspektren beleuchtet – zur Bekämpfung der erkrankten Zellen.
So funktioniert die PDT
Die Photodynamische Therapie basiert auf der Kombination eines lichtempfindlichen Stoffs mit Licht und wird in drei Schritten durchgeführt:
- Schritt #1 – Diagnostik und Behandlungsplanung: Nach der ärztlichen Untersuchung fotografieren wir das Hautareal und planen die Behandlung. Zudem stellen wir Rezepte für Cremes aus, welche die Patientin bzw. der Patient zur Behandlung mit in unsere Praxis bringt.
- Schritt #2 – Vorbehandlung der Haut: Am Tag der PDT erzeugen wir mit einem Thulium-Laser winzige Mikroporen im erkrankten Hautareal und tragen anschließend einen speziellen Photosensibilisator in Form einer Creme auf. Durch die erzeugten Mikroporen kann die Creme besonders gut in die tiefen Hautschichten eindringen und sich dort besser verteilen.
- Schritt #3 – Lichtbehandlung der erkrankten Haut: Nun wird das Behandlungsareal mit speziellen, wechselnden Lichtspektren beleuchtet. Dieses Licht aktiviert den Photosensibilisator, um die lichtbedingten UV-Schäden zu verbessern und die kranken Hautzellen zu bekämpfen.
Bei der PDT nutzen wir moderne Protokolle wie z. B. eine langsame Belichtungsdauer von etwa 80 bis 90 Minuten, damit die Therapie schmerzarm und verträglich durchgeführt werden kann. Während der Behandlung kann die Patientin bzw. der Patient entspannen und z. B. Musik oder einen Podcast hören.
Wie viele Behandlungen sind notwendig?
Je nach Befund und Ausgangssituation sind zwischen ein und drei PDT-Behandlungen erforderlich, um die UV-Schädigung der Haut zurückzudrängen. Zur Aufrechterhaltung ist jährlich eine Wiederholung der Photodynamischen Therapie ratsam.
Beurteilung der Heilung und des Therapieerfolgs
Direkt nach der PDT ist die Haut gerötet, geschwollen und bildet eine Kruste. In den ersten ein bis zwei Tagen können sonnenbrandähnliche Erscheinungen auftreten. Diese lassen sich mit den verordneten Cremes behandeln. Auch sind vorübergehender Juckreiz und Empfindlichkeiten möglich.
Wenige Tage nach der Behandlung überprüfen wir den Heilungsprozess, bei erstmaliger Therapie bereits nach ein bis zwei Tagen. Bei der zweiten Kontrolle, etwa nach acht Wochen, lässt sich der Therapieerfolg beurteilen.
Was muss man nach der Photodynamischen Therapie beachten? Welche Pflege braucht die Haut?
Nach der PDT sollte das Behandlungsareal gekühlt und in den ersten drei Tagen regelmäßig mit der von uns verordneten kortisonhaltigen Creme versorgt werden. Für zwischendurch kann eine antiseptische Creme mit Panthenol verwendet werden, um das Brennen oder Jucken der Haut zu lindern.
Aufgrund der erhöhten Lichtempfindlichkeit muss die Haut nach der PDT für mehrere Wochen vor direkter Sonneneinstrahlung und anderen Lichtquellen geschützt bleiben. Zudem ist täglich ein guter Sonnenschutz aufzutragen, der mindestens Lichtschutzfaktor SPF 50 enthält.
Bild: Thomas Hieronymi